Julius Knierim

(1919 - 1999) Heilpädagoge, Musikwissenschaftler und Komponist.
1939 bis 1943 Studium der Musikwissenschaft in Berlin. 1943 Heirat mit der Musikerin und Heilpädagogin Maja Krückeberg. Nach Kriegsdienst und  Kriegsgefangenschaft Studium der Waldorfpädagogik am Waldorflehrerseminar in Stuttgart. Ab 1947 Mitarbeiter am Michaelshof Hepsisau, einer heilpädagogischen Heimschule. Dort über fünf Jahrzehnte hinweg Aufbau eines vielgestaltigen musikalischen Lebens:  Entwicklung neuer Improvisationsformen für die Schüler (Freies Tongespräch, Strömendes Gestalten), Einstudierung ganzer Opern mit der Heimgemeinschaft. Im Zentrum seiner musikpädagogischen und –therapeutischen Arbeit steht die seit 1926 durch Edmund Pracht und Lothar Gärtner gebaute moderne Leier, zu deren Methodik er wesentliche Beiträge geleistet hat. Eng verbunden mit der Entstehung der seit 1964 gebauten Choroi-Instrumente, hat er 1968 maßgeblich an der Entwicklung der Kinderharfe, eines für das Musizieren mit jüngeren Kindern konzipierten pentatonischen Saiteninstruments, mitgewirkt. 1970/71 wird er Mitbegründer der Freien Musik Schule, einer europaweit als „Wanderstudium“ organisierten Ausbildung für Kunst, Pädagogik und Therapie. Durch seine langjährige Mitarbeit in verschiedenen Ausbildungsstätten und bei zahlreichen Fortbildungstagungen hat er einen prägenden Einfluss auf die musikalische Arbeit in Waldorfkindergärten und –schulen sowie innerhalb der anthroposophischen Heilpädagogik.

Neben Beiträgen zu musikpädagogischen und –therapeutischen Themen hat Knierim vorwiegend Lied- und Chorkompositionen veröffentlicht und Literatur für Leier herausgegeben.

Titel:
- Das Sonnenpferd / Der Mondenbaum
- Jahreslieder, Singheft
- Jahreslieder, Instrumentalheft (pdf)

Siehe auch:
Gerhard Beilharz: Julius Knierim - Quellort muss immer die Kunst bleiben